Personal Trainer klären auf: Populäre Fitness-Märchen – Teil I
„Es war einmal…“ ein Fitnessmärchen, dass sich hartnäckig in den Köpfen der Sportler festsetzte. Von diesen sportlichen Irrtümern gibt es genug. Wir wollen diese unwahren Geschichten in dem ersten Teil umschreiben und schaffen Fakten, damit Sie Ihr sportliches Ziel schnell erreichen – ohne irgendeine böse Stimme in Ihrem Kopf. Denn wir hier erzählen keine Märchen.
Fitness Märchen – Kapitel 1: Sport ist Mord
Das wohl bekannteste Fitnessmärchen hat der ehemaligen englische Premierminister Winston Churchill erzählt. „No Sports“ war nämlich seine laxe Antwort auf die Frage eines Reporters, wie der rauchende, Whisky-trinkende und beleibte Staatsmann ein so hohes Alter erreichen konnte. Doch beruht die legendäre und viel zitierte Ausrede vieler Sportmuffel auch wirklich auf einer Tatsache? Nein, denn was viele nicht wissen: Churchill war in jungen Jahren ein ambitionierter Sportler. Außerdem gibt es keinerlei seriösen Beleg dafür, dass das Zitat wirklich von ihm stammt. Abgesehen davon wurden mittlerweile unzählige Studien veröffentlicht, die das Gegenteil beweisen. Die World Health Organization empfiehlt sogar, drei bis fünf Stunden Ausdauersport pro Woche zu betreiben, um das eigene Leben zu verlängern. Wer sich körperlich zu wenig bewegt, der riskiert gesundheitliche Probleme, wie Bluthochdruck oder Infarkte. Denn durch Bewegungsmangel wird das Herz-Kreislaufsystem und die Muskulatur geschwächt. Gleichzeitig nehmen Rücken- oder Stoffwechselbeschwerden sowie Haltungsprobleme zu. Viele Argumente also, um das Churchhill-Zitat als Fitnessmythos zu entlarven.
Fitness Märchen – Kapitel 2: Die Fettverbrennung beginnt erst nach 20 Minuten
Von wegen! Der Körper verbrennt rund um die Uhr Fett, um Energie zu gewinnen. Somit ist die Fettverbrennung nämlich dauerhaft aktiv. Es kommt auf die richtige Bewegungsintensität und die Belastungsdauer an um effektiv in der richtige Herzfrequenz zu trainieren um prozentual mehr Fettanteil zu verlieren. Lassen Sie sich also von dieser falschen Zeitregel nicht demotivieren! Beachten Sie aber dabei folgende Regel, vor allem wenn Sie ganz neu mit dem Training beginnen: Achten Sie unbedingt auf die richtige Herzfrequenz! Dann können Sie sich auch über schmelzende Pfunde freuen. Gerne helfen wir dabei Ihre persönlich und richtige Frequenz zu ermitteln.
Fitness Märchen – Kapitel 3: Wer härter trainiert, nimmt schneller ab
So lautet ein ähnliches Märchen, was genauso in den Bereich der Mythen zu verweisen ist. Beim Sport können Sie sich ruhig so richtig auspowern, aber überanstrengen Sie sich nicht. Am besten probieren Sie es mit Ausdauersportarten, wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking. Kombinieren Sie regelmäßiges Ausdauertraining mit Krafttraining. So können Sie Ihren Kalorienverbrauch optimal steigern und den Jo-Jo Effekt vermeiden. Außerdem werden durch gezielte Kraftübungen Muskeln aufgebaut, die zusätzlich Energie im normalen Alltag verbrauchen. Sprich Ihr Grundumsatz an Kalorien am Tag erhöht sich. Ihnen fällt es leichter Fettdepots zu reduzieren.
Fitness Märchen – Kapitel 4: Krafttraining macht Frauen zu muskulös
Dieses Märchen wird immer und immer wieder erzählt. Stimmt aber nicht. Krafttraining allein macht aus Frauen keine Muskelmonster. Das ist schon allein hormonell nicht möglich. Für Muskelwachstum wird nämlich Testosteron benötigt und Frauen können davon nur geringe Mengen produzieren. Zudem muss man am Esstisch entsprechend Energie zu sich nehmen, um richtig effektiv massive Muskeln aufzubauen. Sie können also weiter hoch motiviert Gewichte stemmen, um Ihren schlanken, definierten Traumkörper zu erschaffen.
Fitness Märchen – Kapitel 5: Trainieren, bis es so richtig weh tut
Tun Sie das bitte nicht, sofern Sie kein professioneller Wettkampfsportler sind! Beim Sport sollten Sie sich nicht überfordern. Denn ihr Körper wird Ihnen als Reaktion auf zu hartes Training schnell die rote Karte zeigen, indem er Schmerzsignale aussendet. Diese spüren Sie dann in Form des Muskelkaters oder Seitenstechen.
Klar sollte sein: Ein zu starker Muskelkater ist kein Zeichen für effektives Training. Im Gegenteil: Das heißt, dass die Muskeln übersäuert sind und das zu viele kleine Muskelfaserrisse vorhanden sind. Wenn Sie dann noch weiter trainieren, erhöhen Sie das Verletzungsrisiko. Wenn Sie bei extremen Belastungen Seitenstechen verspüren, sollten Sie ebenfalls eine kleine Pause einlegen. Wodurch die stechenden Schmerzen genau ausgelöst werden, ist aber ein bisher noch unerzähltes Märchen. Der wahre Übeltäter ist nach wie vor nicht klar. Wir können Sie aber in der Hinsicht beruhigen. Wenn das Seitenstechen nach ein paar Minuten Durchschnaufen verschwindet, können Sie getrost weiter powern. Kleiner Tipp am Rande: Zehn mal tief durch die Nase einatmen, und durch den Mund wieder ausatmen. Es reduziert deutlich den Schmerz.
Es gibt so viele Fitnessmärchen, die nicht einmal die Gebrüder Grimm alle erzählen könnten. Daher wollen wir Sie schon jetzt darauf aufmerksam machen,
dass es einen zweiten Teil dieser Serie geben wird. Bleiben Sie also dran, sowohl auf unserem Blog als auch beim Sport.